Corona: Als Sachverständiger im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern
Stellungnahme bei der Enquete-Kommission «Jungsein in MV» im Landtag in Schwerin
Auf Einladung des Vorsitzenden war ich am 7.11.2025 als Sachverständiger zur 48. Sitzung der Enquete-Kommission „Jungsein in Mecklenburg-Vorpommern“ in den Landtag in Schwerin eingeladen. Thema dieser Sitzung waren die „Auswirkungen und Bekämpfung von Corona-Folgen“. Im Vorfeld wurde mir mitgeteilt, dass mein Statement etwa sieben Minuten lang sein dürfte. Unter den 13 Sachverständigen waren der Arzt Dr. Paul Brandenburg und ich die einzigen, die die Unwissenschaftlichkeit der Corona-Maßnahmen ansprachen und darauf hinwiesen, dass die massiven Schädigungen junger Menschen in Mecklenburg-Vorpommern vermeidbar gewesen wären.
Die anderen anwesenden Experten lieferten teilweise sehr fundierte Beiträge darüber, wie negativ sich die Pandemiepolitik auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ausgewirkt hat. Sowohl der Vorsitzende als auch die anwesenden Landtagsabgeordneten schienen noch nie davon gehört zu haben, dass das RKI keine Empfehlung für generelle Schulschließungen, das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit oder anlassloses Testen ausgesprochen hat. Die von mir im Landtag vorgetragene Stellungnahme kann in der Aufzeichnung der Sitzung angesehen werden.
Zum Ende der Sitzung fragte mich der Vorsitzende Christian Winter, was Deutschland aus dem schwedischen Sonderweg lernen könne.
Mein schriftlich eingereichtes Statement lautete wie folgt. Das PDF inklusive aller Quellen steht hier zum Download bereit.
«Sehr geehrte Damen und Herren, um in zukünftigen Krisensituationen das Wohl der Kinder angemessen zu achten, braucht es meiner Meinung nach ein Verständnis über die Entstehung der laut dem Kindheitswissenschaftler Prof. Michael Klundt durch die Maßnahmen – und nicht durch das Corona-Virus – verursachte «schwere Form der Kindeswohlgefährdung». Nur eine sorgfältige Analyse des vergangenen Geschehens kann künftig bessere Handlungsstrategien bewirken. Denn es muss dringend erkannt werden, wie es dazu kommen konnte, dass, obwohl das Kindeswohl laut geltendem Bundesgesetz vorrangig zu berücksichtigen ist, Kinder während der Pandemiepolitik enorme Eingriffe in ihre kindliche Entwicklung erleiden mussten.
Als Journalist, der seit mehr als fünf Jahren zu diesem Thema intensiv recherchiert, und als Herausgeber eines Buches über die Corona-Protokolle des Krisenstabs des Robert-Koch-Instituts werde ich mich in meinen Ausführungen vor allem auf den in dieser staatlichen Behörde geltenden Stand der Wissenschaft berufen. Als langjähriges Vorstandsmitglied eines Naturkindergartens in MV habe ich dem Ministerium ausserdem frühzeitig mitgeteilt, dass die amtlichen Daten aus MV und weltweit kein besonderes Gesundheitsrisiko für Kinder und Jugendliche erkennen ließen und dass die Verlautbarungen von Ministerin Stefanie Drese teilweise fachlich falsch waren.
Heute ist mithilfe der RKI-Protokolle gut belegt, dass die Politik nicht auf die Wissenschaft gehört hat, sondern die Empfehlungen der zuständigen Experten ausschlug, um politisch motivierte Maßnahmen durchzusetzen. Das geschah nicht zuletzt auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen, auch in Mecklenburg-Vorpommern.
Aufgrund der kurzen Zeit, die mir heute zur Verfügung steht, komme ich gleich zum Wichtigsten: Es gab nach aktuellem Kenntnisstand nie eine valide, medizinische Grundlage, um Kinder und Jugendliche mit Schulschließungen, Maskenpflichten, Massentests, Abstand halten, Impfdruck und Angstmache zu drangsalieren! Spätestens im Mai 2020 lagen ausreichende Kenntnisse vor, die die Landesregierung dazu hätten veranlassen können, alle Maßnahmen im Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen zu beenden. Die Regierung in MV entschied sich jedoch stattdessen für einen der härtesten Corona-Kurse des ganzen Landes. Die Folgen dieser Politik für Kinder und Jugendliche waren und sind verheerend und teilweise irreversibel. Nur zwei statistische Beispiele: Die Suizidrate unter Kindern explodierte innerhalb kürzester Zeit um 400 Prozent. 73 Prozent aller Minderjährigen fühlen sich heute noch immer durch die Corona-Politik psychisch belastet.
Statt mit Aufklärung arbeitete die Bundesregierung – und auch die Landesregierung in Schwerin – mit einer Strategie der Panikmache, die im sogenannten Panikpapier des Bundesinnenministeriums beschrieben wird. Es ging hier wörtlich darum, eine «gewünschte Schockwirkung» in der Bevölkerung zu erzielen. In dem Papier wurde auch vorgeschlagen, Kindern die Schuld am möglichen Versterben der eigenen Eltern und Großeltern zu suggerieren, wenn sie sich nicht an die Corona-Maßnahmen halten.
Die medizinischen Fakten
Das Robert-Koch-Institut stellte laut den Sitzungsprotokollen bereits Ende Februar 2020 aufgrund einer großen Studie in China fest: «Kinderkrankenhaus bestätigt alle ohne Komplikationen; auch in Transmissionsketten nicht prävalent; Schulen, Kitas stehen nicht im Vordergrund, Kinder keine wichtigen Glieder in Transmissionsketten.» Schweden, schaute sich die selben Daten an wie die Experten im RKI. In Stockholm – also nur 1,5 Stunden Flugzeit von hier – kam der Staatsepidemiologe Anders Tegnell zu folgender Einschätzung: «Wir hatten alle Anzeichen dafür, dass Kinder sehr, sehr selten krank wurden. Ich meine Chinesen, Italiener, alle Daten zeigten uns das, also machten wir uns keine großen Sorgen um die Kinder. Die Daten zeigten uns auch, dass Kinder die Krankheit sehr selten verbreiteten.»
Im Juni 2020 schrieb die Ministerin Frau Drese, entgegen dem Kenntnisstand internationaler Studien: «Die Übertragungsgefahr ist bei Kindern besonders hoch, weil insbesondere kindliches Spiel in den Kindertageseinrichtungen und bei Kindertagespflegepersonen regelmäßig mit einem spontanen und engen körperlichen Kontakt der Kinder untereinander einhergeht.»
Folgerichtig kann man in Schweden zu dem Schluss, Kinder nie hinter Masken zu zwängen, generelle Schulschließungen anzuordnen, gesunde Kinder massenhaft zu testen oder ihnen Abstansgebote zu erteilen. Genau wie im RKI wusste man in Schweden frühzeitig, dass das Corona-Virus – anders als die Maßnahmen – keine besondere Gefahr für das Wohl der Kinder darstellt!
Die Maßnahmen in Kürze:
Schulschließungen
Das RKI-Experten sprachen sich von Anfang an gegen generelle Schulschließungen aus.
Die Landesregierung schloss teilweise oder gänzlich für 183 Tage, also fast ein Schuljahr die Schulen im Bundesland.
Die Landesregierung erkannte erst viel zu spät, dass das medizinisch sinnlos ist.18
◦Eine Studie stellt fest: «Elf- bis Siebzehnjährigelitten litten besonders häufig unter den pandemiebedingten Schulschließungen»
Die damalige Menschenrechtskommissarin des Europarates schrieb in einem Brief an die deutsche Regierung: «Ich stelle fest, dass Deutschland im europäischen Kontext besonders strenge Schulschließungen verhängt hat und dass Studien durchweg auf die negativen Auswirkungen dieser Schließungen auf Kinder im Land hinweisen.»
Massenhaftes Testen: Die Experten im RKI
RKI: «Vorschlag klare Botschaft für morgige Pressekonferenz [Lars] Schaade: keine Testung von asymptomatischen Personen»
Landesregierung: «Schüler und Lehrer in Mecklenburg-Vorpommern müssen sich spätestens vom kommenden Mittwoch an zweimal die Woche auf das Coronavirus testen ...»
«Die Inzidenz-Grenzwerte sind willkürliche politische Werte.»
«Testungen in Schulen damals auf expliziten Wunsch der Bundeskanzlerin aufgenommen, nicht RKI Schwerpunkt»
Die Masken
RKI: «Es ist ungünstig und gefährlich, wenn Masken von Laien benutzt werden.«
Prof. Dr. Günter Kampf von der Uni Greifswald zur Maskenpflicht: «Alltagsmasken führen bei Kindern in unterschiedlicher Häufigkeit zu verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Unwohlsein oder Atemnot. Durch mehrmaliges Tragen entsteht ein höheres Kontaminationsrisiko der Maske, das Bakterien mit einer Antibiotikaresistenz einschließen kann.»
Landesregierung: «Mecklenburg-Vorpommern war eines der ersten Bundesländer, das zum Schutz vor Infektionen mit dem Coronavirus die Maskenpflicht beschloss.»
2G – Pandemie der Ungeimpften:
RKI: «In den Medien wird von einer Pandemie der Ungeimpften gesprochen. Aus fachlicher Sicht nicht korrekt, Gesamtbevölkerung trägt bei. Soll das in Kommunikation aufgegriffen werden? Sagt Minister bei jeder Pressekonferenz, vermutlich bewusst, kann eher nicht korrigiert werden.»
Der Rostocker Tropenmediziner Prof. Emil Reisinger war Mitglied des Corona-Expertenrats in MV und sagte am 28. Oktober 2021: «Wenn Du nicht geimpft bist, dann möchte ich auch nicht, dass Du mit meinen Kindern spielst»
Der Spiegel berichtete: «Eltern sind geimpft, ihre Kinder nicht: Diese Konstellation vermasselt Familien derzeit Tagesausflüge nach Mecklenburg-Vorpommern.»
Dr. Günter Kampf: «Die Geimpften haben ein geringeres Risiko für schwere Erkrankungen, sind aber dennoch ein relevanter Teil der Pandemie. Es ist daher falsch, von einer ‹Pandemie der Ungeimpften› zu sprechen.»
Kinder und die Impfstrategie:
RKI: «Impfung von Kindern: Auch wenn STIKO die Impfung von Kindern nicht empfohlen wird, BM Spahn plant trotzdem ein Impfprogramm.»
Landesregierung: «Ministerpräsidentin Schwesig fordert Impfstrategie für Kinder» – trotz fehlender Empfehlung der Ständigen Impfkommission!
Evaluierung der Maßnahmen
Im Interview mit dem Medizinprofessor John Ioannidis, einem der meistzitierten Wissenschaftlern der Welt, erfuhr ich über die Maßnahmen und deren Wirksamkeit Folgendes: «Zieht man bessere Modelle heran, ergeben sich für keine der Maßnahmen belastbare Effekte auf die Ausbreitung der Pandemiewellen.» Weiter sagt er: «Die meisten Leute, die die Narrative diktierten, hatten keine Ahnung von Epidemiologie.» Das Resultat: «Während der Pandemie sind in 18 europäischen Ländern insgesamt 16,8 Millionen Lebensjahre verlorengegangen, 2 Millionen davon in Deutschland. Die wenigsten verlorenen Lebensjahre pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner verzeichnete Schweden.»
Fazit
Die große Mehrheit der Landtagsabgeordneten, Lehrer und Juristen hat die desaströse Pandemiepolitik unterstützt oder schweigend hingenommen, wahrscheinlich in dem Glauben das Richtige zu tun und der Wissenschaft zu folgen. Damit tragen sie Mitverantwortung für das massive, vermeidbare Leid der Kinder und Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern. Bis zum Bekanntwerden der RKI-Protokolle vor einem Jahr wusste vielleicht keiner von ihnen, dass die Fachleute im RKI anfänglich gegen die meisten der Maßnahmen warenund dass die Politik die Bevölkerung täuschte, als sie verlautbarte, man folge der Wissenschaft.
Das Landes-Gesundheitsministerium verfügte über die erforderlichen Daten und war sehr wahrscheinlich ausreichend über die internationale Studienlage informiert, um wie der Corona-Krisenstab im RKI und auch Schweden frühzeitig zu erkennen, dass es keinen medizinischen Grund gab, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung so stark einzuschränken und ihr Wohl zu gefährden. Dringend zu klären ist also, wieso die Verantwortlichen so gehandelt haben. Sie hätten die Möglichkeit gehabt, sich gegen die Politik auf Bundesebene zu stellen, um das Wohl der Kinder zu schützen.
Ein Corona-Untersuchungsausschuss im Landtag wäre das probate Mittel, um das Geschehen lückenlos aufzuklären. Es wäre jedoch besonders wichtig, Kindern, Familien, Pädagogen und Lehrern mitzuteilen, dass die Fachleute im Robert-Koch-Institut um die Unwissenschaftlichkeit vieler Maßnahmen wussten und diese teilweise nicht empfahlen, dies jedoch nicht öffentlich kommuniziert haben. Vielleicht denken manche Kinder, Eltern und Pädagogen immer noch fälschlicherweise, dass Kinder Virenschleudern sind und dass Kita- und Schulschließungen, Masken und Abstandhalten sinnvolle und notwendige Maßnahmen waren. Die Mehrheit der Menschen dachte sicherlich, sie täten das Richtige, als sie den Anweisungen und Anordnungen der Regierung folgten. Die RKI-Protokolle belegen, dass diese Anordnungen jedoch nicht von den zuständigen Wissenschaftlern empfohlen wurden. Diese Form der Aufklärung schulden wir den Kindern und Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern!»
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